Extravagante Airbrush-Lackierungen, Verzierungen mit glitzernden Swarowski-Steinen und Nischenfahrzeuge aus Frankreich und den USA mit ausgefallenen Outfits: Die Tuningszene ist vielschichtig und sorgt mit neuen Ideen immer wieder für Überraschungen. Auf der TUNING WORLD BODENSEE (30. April bis 3. Mai 2009) präsentieren 154 Clubs aus fünf Nationen ihre außergewöhnlichen Werke.

Sie sind Maurer, Büroangestellte, Tankstellenwärter, Optiker, Einzelhändler oder Wohnwagenverkäufer. Sie tummeln sich beruflich in fast allen Bereichen – nur die Kraftfahrzeugbranche ist so gut wie nicht vertreten. Eines aber verbindet sie: ihr Hobby Tuning. Sie verbringen ihre Freizeit in der Garage – schrauben, spritzen, lackieren und stylen so lange an Autos herum bis nichts mehr an die Originalversion erinnert. Warum sie das tun? „Tuningfreunde haben nicht nur Spaß daran, an Autos herumzubasteln, sondern sie wollen sich individualisieren und nicht wie die Masse ein Fahrzeug von der Stange fahren“, sagt Alexander Métayer, Clubbetreuer für die TUNING WORLD BODENSEE auf dem Messegelände in Friedrichshafen.

Clubs, in denen sich Gleichgesinnte zusammentun und gegenseitig unterstützen, gibt es jede Menge. Seien es kleine mit fünf Mitgliedern oder große mit bis zu 50. Allein aus Süddeutschland, der Schweiz und Österreich haben sich 400 für die 154 Stände in Halle A5 und A6 auf der TUNING WORLD BODENSEE beworben. Genommen wurden nur die Besten. Etwa solche, die neben Pkws der Marken Opel oder VW auch mit Nischenfahrzeugen aus Frankreich und den USA aufwarten können oder ihren Modellen ein ausgefallenes Outfit verpassen.

Zum Beispiel „Live for Tuning“ aus dem Großraum Stuttgart: Der Club, der vor einigen Jahren von Claus Kübler, seinen drei Töchtern und ihren Freunden gegründet wurde und inzwischen zwölf Mitglieder umfasst, macht mit extravaganten Airbrush-Lackierungen von sich reden. „Unser bestes Stück ist der Goldfinger nach dem gleichnamigen James-Bond-Film“, erzählt Kübler. Rund 330 Stunden hat der gelernte Airbrush-Designer in die Hülle gesteckt. Der Club, der in dieser Form zum ersten Mal auf der Messe vertreten ist, wird aber noch fünf weitere Modelle mitbringen, die ebenfalls allein schon durch ihre außergewöhnliche Bemalung auffallen. Denn jedes steht unter einem Motto – mal sind es Dschungelmotive, mal Aliens.

Ein weiterer Club, der zwar klein, aber oho ist, sind die „Streetdiamonds“ aus der Gegend von Wien. Ihr Name ist Programm – sprich, jedes ihrer Autos wird am Ende mit glitzernden Swarowski-Steinen optisch noch einmal aufgewertet. Für die komplizierte Technik arbeiten die fünf Clubmitglieder im Alter zwischen 22 und 29 Jahren bis in die Nacht hinein. Sie stylen sogar den Motor unter der Haube, allerdings nur optisch. „Motortuning kommt für uns nicht in Frage“, sagt Clubgründer Mario Wöhrer, „die Autos sollen schließlich noch fahrbar sein.“

Jacqueline Rüegg vom Club „Tuningfreunde Suisse“ in der Nähe von Zürich hat da eine andere Einstellung: „Je lauter es tönt, umso besser.“ Die 37-jährige Bankangestellte, die den 13 köpfigen Club vor zwei Jahren ins Leben gerufen hat, ist mit ihrem Tuning, das den Schwerpunkt auf Licht-, Geräuscheffekte und Show legt, schon zur Europameisterin gekürt worden. Rüegg ist übrigens in der Branche keine Exotin. Immer mehr Frauen haben Spaß am Stylen von Autos.
Die Tuningworld Bodensee ist von Donnerstag, den 30. April bis Sonntag, 3. Mai 2009 jeweils von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Die Tageskarte kostet 12 Euro, ermäßigt 10 Euro.

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