Als vor etwa einem Jahr das Gerücht Medien kursierte, dass die „göttliche“ DS eine Wiedergeburt erleben soll, löste das bei den Verantwortlichen bei Citroën Heiterkeit aus. Eine Heiterkeit der besonderen Art, denn das Kürzel DS erlebt tatsächlich ein Déjà-vu: Es wird ab sofort und beginnend mit dem DS3 eine neue Reihe bei Citroën markieren, die einen erhöhten Qualitätsanspruch mit Luxuselementen verbinden wird. Folgen sollen ein DS4 und ein DS5.

Beim eben in Paris vorgestellten DS3 kommt verstärkt Farbe ins Spiel. Am Start stehen vier Dekorlinien, die auf den Dächern und den Fußmatten ihren Platz finden. So zeigt sich „Perle“ mit weißen Punkten und soll dabei an die französische Mode erinnern. „Urban Tribe“ spielt auf Tätowierungen an, „Onde“ minimalisiert á la Zen und „Zebra“ gibt sich gestreift. Die Aufkleber dieser Linie besitzen eine körnige Oberfläche und einen lederartigen Touch. Bunt wird es auch bei der Lackierung: Ab der Ausstattungslinie „SoChic“, die der Basis „Chic“ folgt und vor „SportChic angesiedelt ist, zeigt sich der DS3 zweifarbig. Will heißen, dass sich Dachfarbe und Außenspiegelgehäuse vom Rest der Karosserie unterscheiden.

Innen setzt sich der bunte Reigen fort. Je nach Ausstattung und Paketwahl sind die Sportsitze – der Außenfarbe angepasst – ebenfalls zweifarbig und die Dekoreinsätze im Armaturenbrett sind für 100 Euro Aufpreis auch lackiert. Insgesamt stehen elf Karosserie- und fünf Dachfarben zur Auswahl.

Neben der fröhlichen Ausstrahlung des DS3 zog auch ein Hauch Luxus in dieses Automobil, das damit ein besonders gutes Beispiel für das weit gerühmte Downsizing ist. Gegenüber dem C3, der im vergangenen Herbst vorgestellt wurde und bereits einen Quantensprung in Sachen Qualität gegenüber seinem Vorgänger darstellte, ist der DS3 noch ein wesentlich eleganter. Gut verarbeitet präsentiert sich dieses Fahrzeug in jeder Faser und dabei steht die Preisgestaltung in einem besonders kundenfreundlichen Verhältnis.

Bei 15.200 Euro fängt der Spaß an, den DS3 mit dem 70 kW / 95 PS starken 1,6-Liter-Benziner zu fahren. Dieser Motor leistet auch im Mini One seine Dienste. Apropos Mini & Co.: Citroën definiert seinen neuesten Spross als „Anti-Retro-Auto“. „Never look back“, sagte Jean-Baptiste Thomas bei der Pressevorstellung des DS3 Ende Januar in Paris und setzte noch einen drauf: „Citroën kreiert heute die Erinnerungen von morgen!“ Betont modern wollen die Franzosen sein und haben doch ein paar Kleinigkeiten vergessen, damit dieses Automobil tatsächlich modern ist.

Prägnantes Tageslicht-LED ziert zwar die Front und macht den Auftritt des DS3 klar und deutlich. In den Heckleuchten müssen dagegen Glühlampen Bremse, Licht und Rückfahrleuchte anzeigen. Xenon für vorn ist leider auch für Geld und gute Worte nicht zu erhalten. Schade für den Moment, aber vielleicht reagieren die Verantwortlichen bei Citroën auf diese Aufforderung. Schön wäre auch, wenn die guten Seitenhalt bietenden Sportsitze eine etwas längere Sitzfläche hätten.

Auffallend positiv zeigte sich das Fahrwerk bei der kurzen Testfahrt Ende Januar in Paris auf Kopfsteinpflaster und anderen Unebenheiten im Straßenbelag. Es ist ausreichend straff, angenehm luxuriös und somit gut ausgewogen. Erreicht wurde dies nach den Worten von Thierry Huberland, dem leitenden Ingenieur der Fahrwerksentwicklung, unter anderem mit härteren Dämpfern und verstärkten Querstabilisatoren sowie Lagerbuchsen mit einer genau definierten Elastizität.

Im dichten Pariser Straßenverkehr bewährte sich außerdem die hervorragende Geräuschisolierung des Innenraums. Stephan Planchon, der verantwortliche Akustikingenieur sprach bei der Pressekonferenz von einer Halbierung des Schalldrucks. Die gelang zum Beispiel durch eine dreimal so große Fläche im Motorraum, die von Geräusch schluckenden Beschichtungen bedeckt ist und durch einen stark Schall absorbierenden Dachhimmel.

Sehr flott wird der DS3 mit dem 115 kW / 156 PS starken 1,6-Liter-Benziner bewegt. Auf den nassen Straßen der verregneten französischen Hauptstadt quittierte das ESP schnelles Anfahren mit heftigen Flackern der Kontrollleuchte und permanenten Eingreifen. Diese Version ist nur als „SportChic“ zu bekommen, genau wie der stärkste Diesel, der 82 kW / 112 PS leistet. Die „SoChic“ genannte Ausstattungslinie ist dem 88 kW / 120 PS leistenden Benziner sowie dem 68 kW / 92 PS starken Diesel vorbehalten. Dieser Selbstzünder ist für einen Preis von 18 400 Euro auch in der besonders umweltbewussten 99-Gramm-CO2-Version zu ordern.

Insgesamt betrachtet ist Preispolitik der Franzosen moderat zu nennen. Die Top-Versionen kosten 19.800 Euro (THP 150) bzw. 20.700 Euro (HDi 110 FAP). 17.500 Euro werden für den VTi 120 mit Fünfgangschaltung fällig, 18.600 Euro für die Ausstattung mit einer Viergang-Automatik. Und dazu bringt der DS3 viel Farbe und damit positive Ausstrahlung auf die Straße und könnte somit ein echter Erfolgstyp werden. (ampnet/ds)

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