Volkswagen hat mit dem Golf Sportsvan den Nachfolger des Golf Plus vorgestellt. Vom Vorgänger hatte Volkswagen insgesamt 900.000 Fahrzeuge (2005-2014) absetzen können, davon alleine 500.000 Exemplare in Deutschland. Mit Hilfe des Namenswechsels will der Autobauer das Modell auch in weiteren Ländern besser positionieren. Die Preise für den kleinen Benziner mit 63 kW / 85 PS starten bei 19.625 Euro.

Auch der Golf Sportsvan basiert nun auf der Architektur des modularen Querbaukastens (MQB), wodurch der Neue ein dynamischeres Fahrverhalten mitbekommt. Sein Radstand wuchs um 107 Millimeter auf 2685 Millimeter. Somit ist der Sportsvan länger als der Golf, aber kürzer als der Golf Variant. Angenehm ist, dass er nur acht Millimeter breiter ist als seine beiden Brüder. In der Höhe blieb er auf dem Niveau seines Vorgängers.

Die Silhouette des Golf Sportsvan wirkt trotz der größeren Höhe gestreckt. Stilprägend sind die lange Seitenfenstergrafik mit zwei zusätzlichen Fenstern (im Bereich der A- und D-Säule), die scharf gezeichnete Charakterlinie mit den dort außergewöhnlich präzise integrierten und die extra für ihn entworfenen Türgriffe.

Der Golf Sportsvan ist mit einem variablen Interieur (um 180 mm in der Länge verstellbare Rücksitzbank) ausgestattet. Er bietet zwar ein großes Stauvolumen von bis zu 1520 Liter und überzeugt doch mit einem deutlich sportlicheren Charakter als der Vorgänger. Auch als Van macht der Golf nun eine gute Figur. Der Golf Sportsvan bietet auf einer immer noch kompakten Außenlänge ein Plus an Raum. Das Plus an Höhe ermöglicht dabei nach oben hin nicht nur mehr Stauraum, sondern bietet auch das von vielen Nutzern dieser Baureihe geschätzte Plus der Sitzhöhe. Gleichwohl ist der mit zwei Sitzreihen ausgestattete Golf Sportsvan flacher (-56 mm ohne Dachreling) und kürzer (-59 mm) als ein Touran, der mit seinen bis zu drei Sitzreihen einem klassischen MPV-Konzept folgt.

Die erhöhte Sitzposition verschafft dem Fahrer nicht nur einen bequemen Einstieg sondern auch einen guten Überblick über sein Fahrzeug, der das Volumen des Sportsvan schnell vergessen lässt. Das Cockpit ist klar gegliedert und versteckt keine Überraschungen, wenn man häufiger mit Fahrzeugen der Wolfsburger unterwegs ist. Die Materialien im Innenraum sind alle sehr wertig und zudem auch gut verarbeitet, so wie man es von Autos der Marke kennt. Die Hinterbänkler finden erfreulich großzügigen Raum vor, der bei ihnen ein Vangefühl aufkommen lassen dürfte.

Um den Golf Sportsvan noch sicherer durch den Verkehr bewegen zu können, stehen für ihn eine Vielzahl von Assistenzsystemen zur Verfügung. Hierzu gehören der Tot-Winkel-Assistent und der Ausparkassistent. Beide Systeme sind radarbasiert. Der Ausparkassistent erkennt beim rückwärts Ausparken auch seitlich hinter dem Wagen herannahende Verkehrsteilnehmer und warnt auch in diesem Fall. Droht eine Kollision, aktiviert die Elektronik des Ausparkassistenten automatisch eine Notbremsfunktion. Darüber hinaus bietet Volkswagen unter anderem die elektronische Differenzialsperre XDS+, die Progressivlenkung, die adaptive Fahrwerksregelung DCC, das Umfeldbeobachtungs-System Front Assist mit City-Notbremsfunktion an.

Für den Antrieb stehen vier Turbobenzin-Direkteinspritzer (TSI) mit einer Leistung von 63 kW / 85 PS, 81 kW / 110 PS, 92 kW / 125 PS und 110 kW / 150 PS zur Verfügung. Bei den Selbstzündern, Turbodiesel-Direkteinspritzer (TDI), stehen die beiden Leistungsstufen mit 81 kW / 110 PS und 110 kW / 150 PS zur Auswahl. Bis auf den 63-kW-TSI sind alle Motoren optional mit dem Doppelkupplungsgetriebe (DSG) verfügbar. Alle neuen Motoren verfügen serienmäßig über ein Start-Stopp-System.

Während der Fahrt mit dem großen Diesel in Kombination mit dem Sieben-Gang-DSG fiel die angenehme Laufruhe des Fahrzeugs auf. Seine Identität als Selbstzünder konnte der Neu-Wolfsburger problemlos verschweigen. Er outete sich dann aber doch durch seine Durchzugskraft und überrascht mit gutem Ansprechverhalten.

Der Golf Sportsvan ist mehr als nur ein würdiger Nachfolger des Golf Plus, auch wenn er in seinen grundlegenden Eigenschaften weiterentwickelt wurde. Das Design macht den Unterschied. Er sieht nicht mehr wie ein aufgeblasenen Golf aus, vielmehr er hat er jetzt einen ganz eigenen Charakter, der alle bekannten und positiven Eigenschaften des Bestsellers Golf aufgreift. Der Golf Sportsvan ist ein Van aus dem Volkswagen-Konzern, der sich nicht mehr als bieder bezeichnen lassen muss und mit seinen Eigenschaften auch neue Käuferschichten überzeugen wird. Er ist eben Vantastisch. (ampnet/nic)

Daten Volkswagen Golf Sportsvan DSG

Länge x Breite x Höhe (m): 4,43 x 2,05 (inkl.Spiegel) x 1,58
Motor: Vierzylinder-Dieselmotor, 1968 cm3
Leistung: 110 kW / 150 PS zwischen 3500 bis 4000 U/min
Max. Drehmoment: 340 Nm zwischen 1750 – 3000 U/min
Verbrauch (nach EU-Norm): 4,4 Liter Diesel
CO2-Emissionen: 115 g/km (Euro 6)
Energieeffiziensklasse: A
Höchstgeschwindigkeit: 212 km/h
Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 9,2 Sek.
Leergewicht / Zuladung: min. 1474 kg / max. 571 kg
Kofferraumvolumen: 500 – 1520 Liter
Max. Anhängelast: 730 kg (ungebremst) 1600 (gebremst, 12% Steigung))
Preis: 25.650 Euro

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