„Da kommen Autos, Leute steigen aus und fotografieren sich gegenseitig. Was machen die?“, fragte uns der Mann hinter dem Fischbrötchen-Tresen am sturm- und regenumbrausten Eidersperrwerk in Schleswig-Holstein. „Das sind Journalisten. Die lernen hier ein neues Auto kennen“, antworten wir kauend. „Was für eins?“ Da kommt die Antwort synchron aus der zweiten Reihe von den Damen hinterm Tresen: „Der Mokka von Opel!“.

Ist damit schon klar, ob Männlein oder Weiblein die Hauptzielgruppe des kleinen SUV sind? Wenn es denn die Damen, wie die gut informierten im hohen deutschen Norden sind, hätte er dann nicht „Latte Macchiato“ heißen müssen? Mokka ist doch eher ein Herrengetränk. Wie auch immer: Gefallen wird er den beiden Gruppen der mobilen Menschheit. Denn auf seiner Länge von nur 4,28 Metern hat Opel eine Menge Design untergebracht. Das Gesicht mit der hohen, steilen Stirn zeigt fast schon ein Kindchenschema, der Grill und die Scheinwerfer identifizieren ihn als Opel, die ganze Silhouette und die hohe Bodenfreiheit als SUV.

Auch innen erkennt man die Herkunft des Designs. Die Struktur der Armaturen mit dem ausgeprägten Aufsatz für Bildschirm und Bedienung in der Mitte erinnert an den Opel Astra. Neu fürs Haus ist der großzügige Bogen, der den Fahrerarbeitsplatz umfasst und von Türverkleidung zu Türverkleidung reicht. Sein wesentliches Zierelement besteht aus lackiertem Blech, das man sich gut auch in der Außenfarbe der Karosserie vorstellen könnte.

Der Innenraum wirkt für ein Fahrzeug des sogenannten Sub-B-Segments großzügig. Kopffreiheit und Fußraum reichen für vier Insassen, die Breite lässt auch schon einmal fünf zu. Stauraum und Ablagefächer gibt’s innen reichlich, so dass auch die lange Fahrt kein Problem darstellen sollte. Der Kofferraum ist erwartungsgemäß kurz, aber mit 356 Liter Rauminhalt auf Klassenniveau der Kompaktklasse. Er lässt sich auf 1372 Liter erweitern. Der Laderaumboden ist dann eben. Auch im Mokka gibt es wieder den ausziehbaren Fahrradträger Flexfix für ein Fahrrad, der für den Transport von drei Fahrrädern hochgerüstet werden kann.

Auf langen Fahrten bewähren sich die von der Arbeitsgemeinschaft Guter Rücken zertifizierten Vordersitze. Für den besseren Seitenhalt wünschte man sich aber bessere Konturen der Sitzfläche. Weil das Fahrwerk in Kurven nur wenig wankt, wäre das hilfreich.

Den Mokka wird es zunächst mit drei Motoren geben, zwei Benzinern und einem Diesel. Der 1.6-Benziner leistet 85 kW / 115 PS und kommt mit einem Fünf-Gang-Getriebe, der 1,4 Turbo (103 kW / 140 PS) ebenso mit einem Sechs-Gang-Getriebe wie der 1,7 CDTI 96 kW / 130 PS. Später wird ein Sechs-Gang-Automat lieferbar sein.

Wir fuhren jetzt den Turbo-Benziner und den Diesel. Auch wenn man bei 300 Newtonmetern (Nm) Drehoment des Diesels und 200 Nm beim Benziner etwas anderes erwartet hätte: Der Benziner bewegt sich trotz des Allradantriebs spritziger. Er schafft den Spurt von 0 auf 100 km/h in 9,9 Sekunden, der Diesel in 10,5 Sekunden. Beide Motoren arbeiten dabei nicht eben leise.

Die Kombination Motor-Handschalter wird mit einem Start-Stopp-System und dem Ecoflex-Assistenten ausgeliefert. Beide drücken den Kraftstoffverbrauch. Der 1,6-Liter-Saugermotor braucht im Schnitt (nach EU-Norm) 6,5 Liter auf 100 km, was einer Kohlendioxidemission von 153 Gramm pro km entspricht. Der Diesel kommt mit kommt mit 4,5 Liter (120 g/km CO2) aus. Der 1,4 Turbo-Benziner kommt mit Allradantrieb daher und braucht im Schnitt 6,4 Liter (149 gm CO2).

Auch der Allradler wird normalerweise nur über die Vorderräder angetrieben. Erst wenn die Traktion an einem Rad nachlässt, wird der Allradantrieb aktiv und kann dann bis zu 100 Prozent des Vortriebs an die Hinterachse leiten. Passt die Traktion wieder, schaltet das System wieder auf den Fronantrieb um.

Die Preisskala für den Opel Mokka beginnt in Deutschland mit 18.990 Euro für den 1.6 Ecoflex-Benziner. Opel sieht übrigens vorwiegend Männer mittleren, die einen aktiven Lebensstil bevorzugen am Steuer des Mokka. Als wesentliche Wettbewerber haben die Rüsselsheimer den Nissan Juke, den Mitsubishi ASX und den Skoda Yeti identifiziert. Es wäre gut zu wissen, wie viele der seit dem Verkaufsstart im Juni vorliegenden rund 40.000 Bestellungen aus ganz Europa tatsächlich von Männern getätigt wurden. Am Eidersperrwerk zeigten sich jetzt jedenfalls die Damen informierter und interessierter. (ampnet/Sm)

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