Der Kia Cee’d war vor 12 Jahren das erste in Europa entwickelte, gebaute und verkaufte Modell des koreanischen Herstellers Kia für das C-Segment. Ende des zweiten Quartals wird nun die dritte Generation zu den Händlern rollen. Dann wird aus dem bisherigen Kia Cee’d ein Kia Ceed. Die kleine Änderung lässt den Namen stromlinienförmiger daherkommen. Das passt zur Gesamterscheinung: Hier kommt einer, der in Form und Inhalt so europäisch geworden ist, dass er manchem Wettbewerber aus Europa das Fürchten lehren wird.
Heute schon bringt es der Kia Cee’d auf einem Anteil von 16 Prozent am Kia-Absatz in Europa und hat damit seinen Anteil am Wachstum des Marktanteils der Hyundai-Tochter Kia von rund 1,5 Prozent im Jahr 2006 auf jetzt etwa drei Prozent. Bei diesem Erfolg half den Koreanern sicher die Besinnung auf die Eigenarten des Marktes, aber – früher mehr als heute – der Preis. Die Preise des Neuen wird Kia erst nennen, wenn der Marktstart kurz bevorsteht. Beim bisherigen Modell begann der bei 15.990 Euro. Und wer kann sich heute schon vorstellen, dass im Markt Preiserhöhungen durchsetzbar wären. Schließlich hat Kia nach 472.000 Fahrzeugen 2017 nun die 500.000 im Blick.
Für den richtigen Blick auf den Schrägheck-Fünftürer sorgt das Entwicklungszentrum in Rüsselsheim und ein Team von europäischen Designern unter Leitung von Gregory Guillaume und Peter Schreyer, dem Kia-Designchef. Dabei herausgekommen ist ein Design, das offensichtlich vom Kia Stinger beeinflusst wurde: sportlich-dynamisch mit klaren, geraden Linien und langer Motorhaube bei nach hinten verschobenem Passagierabteil. Der Frontüberhang fällt mit 880 Millimeter um 20 mm kürzer aus als beim Vorgänger, Der Hecküberhang nahm um 20 mm auf 780 mm zu. Der neue Ceed ist mit 1,45 m um 23 mm flacher und mit 1,80 m um 20 mm breiter. Der Radstand blieb bei 2,65 m.
Ein breiter Kühlergrill mit der für Kia typischen „Tigernasen“-Front, der breite untere Lufteinlass sowie das LED-Tagfahrlicht mit jeweils vier LED-Spots (wie bei der GT-Ausführung des Vorgängers) prägen das Gesicht. LED-Scheinwerfer können – gegen Aufpreis – dazukommen. Zum kraftvollen Eindruck tragen die ausgeprägte Schulterlinie und die breite C-Säule bei, ebenso das Schrägheck mit klarer Betonung der Breite und einem Dachkantenspoiler.
Das neue Innenraumkonzept von Kia zieht nun auch in den Ceed ein. Das Armaturenbrett wirkt durch sein auf Breite angelegtes Design schlank. Der Fahrer hat so einen freieren Blick nach vorn und beide auf den Vordersitzen haben mehr Knieraum. Die Zentralkonsole neigt sich dem Fahrer leicht entgegen. Sie ist in zwei Bereiche unterteilt: oben der freistehende Touchscreen des Infotainments, unten die Bedienelemente für das Audiosystem und die Klimaeinheit. Soft-Touch-Materialien sowie Oberflächen in Metall- und satinierter Chromoptik geben dem Innenraum ein gehobenes Flair. Eine tiefere Sitzposition des Fahrers bringt nicht nur ein sportlicheres Fahrgefühl, sondern auch mehr Kopffreiheit. Hinten finden die Passagiere auf Schulterhöhe mehr Platz vor. Fürs Gepäck bleiben beim Fünftürer 395 Liter, nach 380 Litern beim Vorgänger.
Den europäischen Erwartungen soll das neue Fahrwerk voll entsprechen. Kia verspricht eine schnellere und direktere Rückmeldung der Lenkung, auch dank veränderter Feder- und Dämpferraten. In der Summe soll der Ceed ohne Einbußen beim Fahrkomfort in Kurven und bei höheren Geschwindigkeiten mehr Kontrolle bieten.
Für den Ceed stehen als Turbo-Benziner zur Wahl der 1.0T-GDI mit 88 kW / 120 PS, der neue 1.4 T-GDI mit 103 kW / 140 PS und der vom Vorgänger übernommene 1.4-Liter-Saugmotor mit 73 kW / 100 PS. Dieselfahrer können beim 1,6 Liter-U3-Triebwerk zwischen zwei Leistungsstufen wählen: 84 kW / 115 PS oder 100 kW / 136 PS. Die Diesel erfüllen die Abgasnorm Euro 6d-TEMP und verfügen über eine Abgasnachbehandlung mit selektiver katalytischer Reduktion (SCR). Alle Motoren werden mit einem Sechs-Gang-Getriebe ausgeliefert. Für den 1.4 T-GDI und der 1.6 CRDi 136 wird sein Sieben-Gang-Doppelkupplungsgetriebe in Verbindung mit einer Auswahl an Fahrmodi angeboten.
Bei Infotainment, Vernetzung und Assistenzsystemen tritt der Ceed in einer höheren Spielklasse an. Bluetooth-Freisprecheinrichtung ist Standard, beim großen Navi mit Acht-Zoll-Screen können Smartphones integriert werden, ebenso – je nach Ausstattung – eine induktive Ladestation. Erstmals bei Kia gibt es eine beheizbare Frontscheibe. Sitzventilation für vorn und Sitzheizung für vorn und hinten stehen zur Verfügung, außerdem eine lange Reihe an Fahrer-Assistenzsystemen wie die Gegenlenkunterstützung fürs ESP, ein Fernlichtassistent, Müdigkeitswarner, ein aktiver Spurhalteassistent und ein autonom arbeitender Notbremsassistent mit Fußgängererkennung.
Außerdem zu bestellen: eine adaptive Geschwindigkeitsregelung, ein Spurwechselassistent. Ein Querverkehrswarner und ein Parkassistent. Premiere für Europa feiert im Ceed der Stauassistent, der nicht nur die Spur hält, sondern auch den richtigen Abstand zum Vordermann und der nach dem Stopp wieder anfährt, wenn’s weitergeht. (ampnet/Sm)
[…] Ceed fährt hat’s gut, wer den X-Ceed fährt, hat’s besser. Höher, bequemer, voluminöser […]